Mein Weg zur Alexandertechnik

2008 habe ich meinen ersten Alexandertechnik Kurs besucht bei Susan Frehner. Damals hatte ich die Idee dass ich meinen Sitz auf dem Pferd verbessern möchte, und dass da die Alexandertechnik helfen kann. Das stimmt definitiv auch, doch ich erkannte, dass ich noch viel mehr von Susan lernen konnte. Ich besuchte wiederkehrend Kurse und ab 2012 nahm ich regelmässig Einzellektionen bei Susan für mich und für die Pferde. Susan war eine extrem weise und intuitive Frau, sie unterrichtete, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Sie hatte eine so einzigartige Art, ich musste mehr wissen und habe so viel von ihr gelernt wie ich konnte und so viele Lektionen wie möglich besucht. Leider ist Susan 2018 gestorben. Noch heute denke ich regelmässig an sie zurück und erinnere mich an Dinge, die sie gesagt hat.

 

Susan half mir sehr, dass ich meinen eigenen Weg finden konnte. Und sie hat mein Interesse für die Alexandertechnik geweckt. So dass ich 2015 die Alexandertechnik Berufsausbildung begonnen und 2018 abgeschlossen hatte. 

 

Manchmal ist es echt schwer mich zu erinnern was mir Susan überhaupt beigebracht hat, denn vieles war kein Lernen sondern ein 'unlearning'. Ein Loslassen von altem Ballast, von nicht dienlichen Einstellungen, von Ängsten, von Spannungen. Ein sich selber klarer sehen, sich spüren, mehr in den Körper kommen. Diese Dinge sind schwierig zu beschreiben und hören sich wahrscheinlich auch abstrakt an, doch ich bin durch riesige Prozesse gegangen und habe mich weiter entwickelt auf persönlicher Ebene, was sich wiederum direkt auf die Pferde auswirkt. Pferde spüren all diese unsichtbaren, unbewussten Einstellungen die sich auch auf der körperlichen Ebene manifestiert haben. Die Alexandertechnik hat mir aufgezeigt wie wahr das ist. Und auch wenn man es weiss, ist es immernoch ein langer Prozess, diese Dinge zu verändern. Oftmals bin ich fast verzweifelt, ich sah die Wirkung die ich habe und gleichzeitig hatte ich keine Ahnung, was ich ändern muss. Das sind harte Prozesse, die sich mit sich selbst beschäftigen. Ich war bereit viele reiterlichen Ziele loszulassen um mich auf diesen Weg voll einlassen zu können. Ich wusste, es ist nötig und ich hoffte, dass es mich schlussendlich weiterbringen wird, da es die Basis auf der ich aufbauen möchte neu definiert. Nun, der Weg war/ist länger und härter als erwartet und doch ist er es absolut wert.

 

Am besten kann ich sehen was ich auf diesem Weg gelernt habe, wenn ich mit Menschen und Pferden arbeite. Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass vieles dass für mich jetzt normal geworden ist, auch weil es eigentlich so natürlich ist, nicht 'normal' ist. Beziehungsweise ist es als gängiges Wissen in unserer Bevölkerung nicht verankert. Ein Teil der Alexandertechnik ist es, uns unsere Natürlichkeit, unsere Körperintelligenz wieder zurückzugeben. 

Kalif und Susan